Marie Louise St. Simon - Montleart
     
  Lieber Besucher

In den letzten Tagen und Wochen habe ich ein vermehrtes Interesse an unserer Seite festgestellt, welches sich vor allem um Marie Louise St.Simon - Montleart drehte.

 
     
  Zahlreiche Leser waren so lieb uns auch zu mailen um nachzufragen, wer denn diese Unbekannte gewesen sei.  
     
  Vorneweg sei angemerkt, dass das Märchen eben ein Märchen ist und kein Tatsachenbericht. Das Grab aber rührte uns, in seiner Schlichtheit und Abgeschiedenheit, an und so kam denn das Bild dieser Grabstätte eben zum Märchen, denn Kinder mögen gerne Bilder sehen...  
     
  Hier nun also was wir bisher wissen  von ihr:

 

 
 

 

 
  Marie Louise wurde am 12. Oktober  1763 als viertes Kind von Balthasar Henri de Rouvroy de Saint-Simon Marquis de Sandricourt  und seiner  um 16 Jahre jüngeren Gattin Blanche Isabelle de Rouvroy de Saint-Simon geboren.

Ihre älteste Schwester Adelaide Blanche Marie Isabelle de Rouvroy de Saint Simon, Vicomtesse de Saint-Simon Sandricourt würde am 8. Oktober 1759 geboren und starb am 30. August 1820.

Sie heiratete Claude Charles Louis de Rouvroy-Vermandois, Vicomte de Saint Simon, Marquis de Montblerú, welcher im Jahre 1780 Oberstleutnant (Captaine) im Regiment Royal-Picardie war.

Wieviele Kinder die beiden hatten weiss ich (noch) nicht sicher. Sicher ist aber, dass zu mindest ein Spross, das Erwachsenenalter erreichte. Henry-Jean-Victor de Rouvroy de Saint-Simon, wurde am 11. Februar 1782 geboren  und starb am 18. März 1865.

Vom zweitältesten Bruder Claude Henri de Rouvroy de Saint-Simon kann man allerlei  berichten. Sein genaues Geburtsdatum ist mir nicht bekannt. Er wurde  am 17. Oktober 1760 getauft  und starb kinderlos am 9. Mai 1825.

1779 wurde er Hauptmann im Regiment de Touraine. Er beteiligte sich an der Schlacht von Yorktown, 1781 ( http://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_von_Yorktown ) unter dem Marquis de Saint Simon, wurde zum Gehilfen des Generalstabschef des Marquis de Bouillé während der Schlacht von Les Saintes   ( http://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_von_Les_Saintes ) wurde er  auf der "Ville de Paris" verletzt und gefangen genommen, schliesslich aber wieder für den Frieden befreit wegen seinen Verdiensten um Yorktown. Das Militär verlies er 1788. Am 3. September 1784 wurde er Mitglied der Gesellschaft von Cincinnati

Er war ein Befürworter der französischen Revolution, schliesslich wurde er jedoch am 9 Thermidor  ( http://de.wikipedia.org/wiki/Thermidor ) eingesperrt, und zwar, weil man den Verdacht hatte, er könnte einer der Gefolgsleuten von Maximilien de Robespierres sein                 ( http://de.wikipedia.org/wiki/Maximilien_de_Robespierre ).

1801 heiratete Claude Henri die 1773 geborene Alexandrine Sophie von Coury Champgrand. Die Ehe blieb kinderlos und wurde wieder geschieden.

Ab 1820 arbeitete er an einer Lehre zur Förderung des Aufbaus einer neuen Gesellschaft auf der Grundlage einer gleichberechtigten Industrie. Gemeinsam mit seinen Schülern kämpfte er gegen die Herrenklasse der Kapitalisten und Rentner und forderte bei der Industrie und den Banken eine Begünstigung der Erzeuger. Er war eine sehr charismatische Person und ein überaus kluger Kopf, der sich mit Philosophie ebenso beschäftigte wie mit Politik und Religion, welche einen prophetischen Charakter aufwies. Es bildete sich gar eine Kirche unter der Leitung von "Vater Enfantin (1796 - 1864). Im letzten Werk, welches er 1824 veröffentlichte, rund  ein Jahr vor seinem Tod, bot er gar ein neues Christentum an. Seine Vorstellung war ein Neochristentum welches sich dem Proletariat widmete, ausserhalb der "zwei Häresien" katholisch/protestantisch.
 

Der nächstgeborene ältere Bruder René Claude Henri de Rouvroy de Saint-Simon, wurde am 16. März 1762 in Paris geboren und verstarb noch im Säuglingsalter am 18. Januar 1763.

1766 wurde Odo Claude Henri de Rouvroy de Saint-Simon, geboren. Er war ein Ritter der Johanniter und verstarb bereits im Alter von 19 Jahren, am 5. Juni 1785.

Die nächst jüngere Schwester war Adrienne Emilia-Josèphe Rouvroy de Saint-Simon, welche  am 14. November 1767 geboren wurde. Sie heiratete den gleichaltrigen Joseph Jean Baptiste de Talhouët, dessen Witwe sie 1844 wurde. Sie selber starb am 18. Januar 1853

Von ihrem nächsten Bruder wissen wir praktisch nichts. Jean Claude Louis de Rouvroy de Saint-Simon Graf von Sandricourt wurde am am 19. Juli 1769 geboren. Wo und wie er verstarb wissen wir (noch) nicht.

Am 27. Mai 1771 wurde der Familie abermals ein Sohn geboren. André de Rouvroy de Saint-Simon. Auch von ihm wissen wir derzeit noch nicht wirklich viel bis auf die Tatsache, dass er am 11. Juni 1798 wieder starb.

Das Nesthäkchen schlussendlich war Herbert Claude Henri de Rouvroy de Saint-Simon Er erblickte am 2. August 1774 das Licht der Welt  starb am 6. Juni 1851.

   

So, nun haben wir es spannend genug gemacht... oder sollten wir zuerst noch ihre Eltern und Grosseltern etwas näher beleuchten? Nein, das wäre gemein, aber wir werden es zu einem späteren Zeitpunkt noch tun.

Also dann zu Marie Lousie selber. Eigentlich hiess sie Marie Louise de Rouvroy de Saint-Simon. Sie war die Ehefrau von Louis Marie (nein das ist kein Schreibfehler) de Montléart Comte de Montléart, Chevalier de Rumont und war im Jahr 1752 geboren worden.  So wurde aus Marie Louise schlussendlich Marie Lousie de Rouvroy de Saint-Simon Montléart.

Die beiden hatten mindestens einen Sohn.  Julien Maximilien Thibault de Montléart marquis de Rumont, Principe di Montléart. Marie Louise schenkte ihm am 8. Februar 1787 das Leben., er verstarb am 19. Oktober 1865.

Sicher ist, dass Marie Louise die beste Freundin von Sophie von Erlach-Effinger war.

Vor den Wirren und Annehmlichkeiten  der französischen Revolution floh Marie Louise über mehrere Stationen. Wer wird schon gerne vollkommen kopflos? Und fand schliesslich eine Art neues Zuhause bei der Schlossherrin zu Wildegg.

Zur damaligen Zeit machte man Besuche nicht mal eben zum Kaffee oder über ein Wochenende. Zumal sich Marie Louise sozusagen im Asyl befand blieb sie über längere Zeit und so ergab es sich, dass sie eben auch im Schloss verstarb.

Allerdings muss ich an dieser Stelle erwähnen, dass mir auch untergekommen ist, Marie Louise sei in Wien verstorben. Dies allerdings halte ich für ein Gerücht, denn es machte damals sicherlich keinen Sinn eine Leiche im Sommer einer derart langen Reise machen auszusetzen, um sie dann sozusagen dennoch auf  "Niemandsland" beerdigen zu lassen und dann auch noch auf der Grabplatte falsche Angaben zu machen. Da scheint es mir doch wahrscheinlicher, dass sie im Schloss Wildegg verstarb. 

Wir werden der Sache aber sicherlich noch mehr auf den Grund gehen, so erwarten wir in Kürze Auszüge von Chroniken  und natürlich werden wir auch Dich lieber Leser auf dem Laufenden halten. Wir hoffen auch das eine oder andere Konterfei zu finden. Wir gucken doch alle gerne Bild, jedenfalls wir schon.

Für uns mag sie jung verstorben sein, damals war es aber durchaus ein "vernünftiges"  Alter. So lag die durchschnittliche Lebenserwartung eines im Jahre 1800 geborenen Menschleins bei gerade mal 30 Jahren. Man bedenke, dass damals die Medizin noch in den Kinderschuhen stecke und auch die Hygiene noch nicht das grosse Thema war - wozu gab es sonst Duftwässerchen?! - , so dass Krankheiten die heute eher Kleinigkeiten darstellen damals noch sehr dramatisch verlaufen konnten. Ausserdem zogen mit gewisser Regelmässigkeit Seuchen durchs Land welche die Bevölkerung arg dezimierten. Einfachheitshalber nannte man damals alles Pestilenz... und wer dieser nicht zum Opfer fiel hatte gute Chancen im Kindbett sein Lichtlein auszuhauchen, von einem Strauchdieb erschlagen zu werden oder bei der nächsten Hungersnot  zu wenig abzukriegen. Woran sie jedoch schlussendlich verschied entzieht sich bisher noch unseren Kenntnissen.

Mit lieben Grüssen und herzlichem Dank für die zahlreichen Mails

die Feen

 

 
 

Grabstätte der Gräfin Marie-Louise St. Simon - Montleart, welche sich in einem Wald, in der Nähe des Schlosses Wildegg im Kt. Aargau, befindet

 

 
     
 

Inschrift der Grabplatte:

Hier ruht nach dem Sturme des Lebens ein edles Weib.

Marie Louise St.Simon-Montleart

geboren zu Paris, den 12. Oktober 1763

gestorben zu Wildegg, den 21. Juni 1804

Sie kam zur Welt, ein Veilchen unter Dornen und Disteln. Kämpfte mutvoll mit herbem Unglück von früher Kindheit bis an das Grab. Starb ruhig unter Freunden, froh ahnend höhere Bestimmung, denn ihre Handlungen waren gerecht und ihre Worte wahr.

 

 
     
 

   Home

 
     
     Märchen  
     
   E-Mail  
     
     
     
     

 

 

WEBCounter by GOWEB