Ich glaube Grittibänzli gibt es auch in Deutschland und
Österreich, nur dass sie bei Euch vielleicht anders heissen... Stutenkerl,
Klaaskerle, Pumann, Weckmann, aber auch Seelenmann und Klausenmann
habe ich schon gehört. Er gehört zu den Bildbroten und hat schon eine
lange Tradition hinter sich. Eigentlich ist er eine Totengabe, weil man
aber mit Lebensmitteln nicht unachtsam umgehen soll, bäckt man ihn und die
Lebenden essen ihn und denken an all die Menschen, die man lieb hat, die
aber schon verstorben sind.
Sie schmecken fein und Nikolaustag ohne
Grittibänzli, Mandarinen und Nüsse, das geht irgendwie nicht. Und weil der
Grittibänz ja auch gemacht werden will, ist es besser es heute zu machen,
dann ist er morgen noch frisch, aber ihr könnt in Ruhe feiern.
Und so geht es:
Für einen recht grossen oder einige kleine Grtitibänzen
1 kg feines weisses Mehl
450 ml handwarmes Wasser/Milchgemisch
150 g Zucker
150 g gute Butter
1 Teelöffel Salz
100 g frische Hefe
2 Eier
1 Vanilleschote auskratzen
abgeriebene Schale von 1/2 unbehandelter Zitrone
einige Rosinen, Mandeln und Nüsse
zum Abstreichen
1 Eigelb und 1 Esslöffel Öl verquirlt
Die Herstellung:
Aus dem Mehl macht man eine Mulde. In den Krater in der Mitte gibt man das
lauwarme Wasser/Milchgemisch in dem man den Zucker aufgelöst hat und die
Hefe hinein und deckt den "See" mit Mehl leicht zu..
So nun mindestens 2 Std abgedeckt und an einem warmen Ort gehen
lassen.
Wenn der Vorteig schön gegangen ist
verteilt man auf dem Rand des Kraters das Salz in den See selber gibt man
die zerklopften Eier, die geschmolzene aber nicht mehr heisse Butter, das
Innere der Vanille, die abgeriebene Schale der Zitrone. Dann knetet man
den Teig so lange bis er fein ist. Wenn er an den Händen klebt, dann gibt
man vorsichtig und Löffelchen weise noch etwas Mehl bei, sollte er zu hart
sein, macht man die Hände mit Wasser etwas nass bis er geschmeidig ist.
Dann lässt man den Teig wieder mit
einem feuchten Tuch bedeckt an einem warmen Ort gut gehen.
Nach dem Gehen noch einmal kurz
durchkneten und dann die Männchen formen ganz wie man ihn gerne haben
möchte. Die Augen werden mit Rosinen dargestellt, aber wer's lieber mag
kann auch Mandeln oder Nüsse nehmen. Ebenso für Knöpfe, die man aber
genauso gut auch aus Teig formen kann. Der Phantasie ist keine Grenze
gesteckt.
Dann wird der Grittibänz mit dem
Eigelb/Öl bepinselt und in den, auf 210°C vor geheizten, Ofen, in dem auch
eine Tasse Wasser steht, geschoben. Nach 10 bis 15 Minuten reduziert man
die Hitze auf 175°C und lässt ihn goldgelb backen.
Wenn der Mann beim Beklopfen seines
Rückens hohl tönt ist er fertig.
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