Des Christkinds getreuer Knecht

Von grünen Tannen ganz umstellt,

Liegt still ein Haus am End' der Welt.

Darinnen haus auf seine Art

Ein alter Mann mit langem Bart.

Wenn's Winter wird, da gibt's zu tun;

da kann er nur am Abend ruhn.

Und wenn's die ersten Flocken schneit,

Da lächelt er: Bald ist's soweit.

Und eines Abends schwebt ganz sacht

Ein Engel wieder durch die Nacht.

Es schwebt, umglänzt von goldnem Schein,

Aufs Häuschen zu und geht hinein.

"He, Alter" - ruft er - "sei bereit;

Die Zeit ist da, es ist soweit!"

Der Engel aber, dass ihr's wisst,

kein anderer als das Christkind ist.

Ihm dient der Alte treu und recht:

Knecht Ruprecht ist's, des Christkinds Knecht.

Längst fertig sind die Sachen all;

Der Esel wartet schon im Stall.

Der gute Graue, dick vom Ruh'n,

Bekommt nun tüchtig was zu tun.

Zwei grosse Säcke bis zum Rand

Gefüllt - so geht's ins Menschenland.

Am nächsten Tag klopfts bei Euch an.

Du kriegst 'nen Schreck...: Der Weihnachtsmann!!!

 

Emil Weber

 

 

 

 

         
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